Am Mittwoch, den 02.08.2024, hatten wir die Ehre, an einer bedeutenden Gedenkveranstaltung teilzunehmen, die anlässlich des internationalen „Europäischen Holocaustgedenktages für Sinti und Roma“ stattfand. Dieser Tag erinnert uns jedes Jahr an das unvorstellbare Leid und die Verfolgung, die unsere Gemeinschaft während des Holocaust erleiden musste. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von
mehreren Organisationen ins Leben gerufen, darunter der Fanladen St. Pauli, Fanräume e.V., der FC St. Pauli, die Rom und Cinti Union sowie der Landesverein der Sinti in Hamburg e.V. Diese Zusammenarbeit unterstreicht die Solidarität und das Engagement für das Gedenken an die Opfer und für die Sensibilisierung gegenüber anhaltender Diskriminierung.
Die Gedenkveranstaltung begann mit einer herzlichen Begrüßung durch die Organisatoren, die die Bedeutung dieses Tages und die Notwendigkeit, die Erinnerung wachzuhalten, hervorhoben. Frau Horvathova von der Rom und Cinti Union e.V. eröffnete die Veranstaltung mit einem bewegenden Grußwort. In ihrer Ansprache berichtete sie eindrucksvoll über das Schicksal einer Zeitzeugin der Vernichtungsnacht, deren Erlebnisse uns alle tief berührten. Ihre Worte erinnerten uns daran, dass hinter den historischen Zahlen und Fakten individuelle Geschichten stehen – Geschichten von Menschen, die gelitten haben, deren Leben zerstört wurden und die niemals vergessen werden dürfen.
Anschließend sprach Arnold Weiß vom Landesverein der Sinti in Hamburg e.V. über die Kontinuität des Antiziganismus, die leider auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fortbestand und bis in die heutige Zeit reicht. In seinem Vortrag verdeutlichte er, dass der Kampf gegen Vorurteile und Diskriminierung noch lange nicht vorbei ist. Er rief dazu auf, nicht nur der Vergangenheit zu gedenken, sondern auch aktiv gegen die aktuelle Benachteiligung und Ausgrenzung der Sinti und Roma vorzugehen. Seine Ausführungen machten deutlich, dass wir als Gesellschaft weiterhin gefordert sind, uns für die Rechte und die Würde dieser Minderheit einzusetzen.
Der emotionale Höhepunkt der Veranstaltung war das Gedenken an die Opfer des Holocaust. Alle Teilnehmenden versammelten sich vor den Gedenktafeln, die die Namen der aus Hamburg deportierten Sinti und Roma tragen. In einer feierlichen Zeremonie wurden Kränze niedergelegt, um den Opfern zu ehren. Es folgte eine ergreifende Schweigeminute, in der jeder der Anwesenden in stiller Andacht derjenigen gedachte, die ihr Leben verloren haben. Diese Momente des Innehaltens erinnerten uns daran, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten und das unermessliche Leid, das ihnen zugefügt wurde, niemals zu vergessen.
Zum Abschluss der Veranstaltung dankten wir den Organisatoren und allen Teilnehmenden für die Einladung und das starke Zeichen der Anteilnahme. Die rege Beteiligung an der Gedenkveranstaltung zeigte einmal mehr, dass das Bewusstsein für die Schrecken der Vergangenheit und die gegenwärtigen Herausforderungen wächst. Dennoch bleibt viel zu tun. Wir hoffen inständig, dass die noch immer bestehende Diskriminierung der Sinti und Roma in Zukunft endlich überwunden wird und dass die Situation dieser betroffenen Minderheit nachhaltig verbessert wird.
Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, diese Vision zu verwirklichen und eine gerechtere Zukunft für alle zu schaffen.