Am 30. Mai 2024 fand unsere gemeinsame Veranstaltung zum Thema „Romanes (Sprache der Roma und Sinti): Was fordern und wie fördern? Bildungsarbeit in Hamburg“ im Zeughaus der Stadtteilschule Bergedorf statt.
Diese Veranstaltung wurde gemeinsam von Dr. Mareile Krause, Prof. Dr. Yaron Matras von der Universität Hamburg und Diana Sima von der Stadtteilschule Bergedorf geleitet.
Seit 1997 wird Romanes in Hamburg als Minderheitensprache gemäß der Europäischen Charta für Regional- oder Minderheitensprachen anerkannt. Dennoch bleiben die Bemühungen, die Sprache im Bildungsbereich zu fördern, auf weitere Verwendungsbereiche auszudehnen und ihren Erhalt innerhalb der Familien zu sichern, unkoordiniert. Im Kontext der aktuellen Diskussion war es unser Ziel, Perspektiven zur Förderung der Sprache zu beleuchten und neue Ansätze zu diskutieren.
Die Veranstaltung war außerordentlich gut besucht. Unter den Teilnehmern befanden sich Lehrkräfte, Eltern, Schüler, interessierte Bürger sowie Vertreter und Mitarbeiter von Behörden. Historische Hintergründe, aktuelle Herausforderungen und Hindernisse wurden umfassend erörtert. Ein besonderer Fokus lag auf praktischen Verbesserungsvorschlägen aus anderen Ländern, in denen Romanes erfolgreich gefördert wird. Diese Praxisbeispiele boten wertvolle Einblicke und Anregungen für die lokale Bildungsarbeit.
Besonders bereichernd waren die Beiträge von Bildungsberatern und Vertretern des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI), die ihre Erkenntnisse und Erfahrungen teilten. Diese Beiträge führten zu einer lebhaften und informativen Diskussion, die viele wertvolle Impulse für zukünftige Maßnahmen zur Förderung der Romanes-Sprache in Hamburg gab.
Vertreter von drei Roma- und Sinti-Organisationen aus Hamburg, nämlich dem Landesverein der Sinti in Hamburg, dem Bildungsverein der Roma zu Hamburg und der Rom und Cinti Union e.V., nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil.
Sie erläuterten ihre Sichtweisen und Erfahrungen als Interessenvertreter und trugen somit eine wichtige Perspektive für die weiteren Planungen bei.
Das Beratungszentrum der Rom und Cinti Union e.V. war mit einem mobilen Infostand vor Ort und stand nach der Veranstaltung für weitere Fragen zur Verfügung.
Während der Veranstaltung wurden zahlreiche Fragen zur Kultur, zum drohenden Kulturverlust sowie zum Identitätsverlust innerhalb der Community diskutiert, die dadurch entstehen, dass die Sprache nicht die Unterstützung erhält, die ihr gemäß der Minderheitensprachencharta zusteht. Die Diskussionen waren intensiv und fruchtbar und boten zahlreiche Anregungen für zukünftige Schritte.
Die Veranstaltung endete mit vielen inspirierenden Gesprächen bei einem Buffet. Die rege Teilnahme und das große Interesse der Besucher zeigten die Relevanz und Dringlichkeit des Themas.
Wir freuen uns auf weitere Veranstaltungen dieser Art in Schulen und anderen Einrichtungen, wo wir dieses wichtige Thema weiter vertiefen können. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg, dank der ausgezeichneten Organisation aller Beteiligten